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der atemtyp als wegweiser

Der Atemyp ist Bestandteil der Individualität eines jeden Menschen. Wir entsprechen ihm ganz natürlich und selbstverständlich dann, wenn wir alles so machen, wie es sich für uns am besten anfühlt, und wie es am wenigsten Mühe bereitet. Aber es macht uns Menschen - besonders in jugendlichem Alter - auch Freude, über die Grenzen des Wohlgefühls hinaus zu gehen und größere Leistung durch Anstrengung und Training zu erreichen.

 

Es ist allgemein bekannt, dass sich Haltung und Bewegung auf den Atem auswirken, und dass sowohl der Atem, als auch verschiedene Haltungs- und Bewegungsmuster einerseits völlig unbewusst (reflektorisch) ablaufen können, als auch beides willentlich gesteuert werden kann. Man kann die unterschiedlichen Atemräume aktiv ansteuern, man kann die Einatmung oder die Ausatmung mehr betonen, man kann den Atem anhalten, die Einatmung oder die Ausatmung verlängern, man kann auf unterschiedliche Weise reflektorisch atmen. Das Ziel beim Singen oder Spielen von Instrumenten (vor allem Blasinstrumenten), ist die Fähigkeit, geräuschlos einatmen zu können und den Atem so zu dosieren, dass er für lange Phrasen reicht. Alle Muskeln, die wir für das Singen oder Spielen eines Instruments, sowie für die dafür notwendigen Haltungen und Bewegungen brauchen, sind Teil dieser Muskelkette und nehmen direkten Einfluss auf den Atem.

 

Wenn alles gut läuft, passt die erlernte Technik zu unserem Atemsystem - und wir können unsere Fertigkeiten am Instrument oder unsere sängerischen Fähigkeiten ausbauen und nach und nach technische und künstlerische Meisterschaft erarbeiten. Manchmal läuft beim Training aber etwas schief - und wir werden durch technische Anweisungen in eine Richtung gelenkt, die dem eigenen Atemtyp nicht entspricht. Dann kann Anstrengung zur Verspannung werden und Intensität zur Verkrampfung. Beides mindert nicht nur die Freude am Musizieren und Singen, sondern auch die Leistungsfähigkeit, auf die man als professioneller Musiker/Sänger angewiesen ist.

 

Probleme mit der Atmung, mit der Stimme, mit der Tonstabilität oder dem Tonansatz, oder Verspannungen und Verkrampfungen an verschiedenen Stellen des Körpers können anzeigen, dass wir nicht die optimalen Muskelketten verwenden, die unser Atem-System unterstützen. Das heißt, wir arbeiten unökonomisch und unser Körper muss viel mehr Energie aufbringen, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen, bzw. gewünschte Ergebnisse lassen sich trotz großer Mühe nicht erzielen.

 

Wenn man an diesen Punkt gekommen ist, die Entwicklung stagniert, oder sich früher vorhandene Fähigkeiten verschlechtern, ist es Zeit, eine Bestandsaufnahme zu machen und dafür zu sorgen, dass der Körper wieder ins Lot kommt. Das ist aber gar nicht so einfach, denn wo soll man beginnen? Welche Parameter meiner Technik sind nun für mich "richtig", welche eher ungünstig?

 

Hier kommt nun der Atemtyp ins Spiel. Die Atemtypenlehre geht von der Beobachtung aus, dass es zwei unterschiedliche in sich stimmige Balancen von Atmung/Haltung und Bewegung gibt. Der Mensch entscheidet sich bei der Geburt - abhängig vom Stand von Sonne und Mond - für eine dieser beiden Balancen, die dann ein Leben lang für ihn ökonomisch ist. Man kann den Atemtyp durch Beobachtung von Alltagsverhalten und Austesten bestimmen. Auf Grund der Prägung zum Geburtszeitpunkt ist es aber auch möglich, anhand des genauen Geburtsdatums, der Geburtszeit und des Ortes, den Atemtyp eines Menschen zu berechnen.

 

Viele Menschen finden es zwar nachvollziehbar, dass es zwei Atemtypen gibt, und dass man diese durch Austesten feststellen kann - allerdings erscheint ihnen eine Prägung am Tag der Geburt und die Berechenbarkeit des Atemtyps unglaubwürdig und unwahrscheinlich. Auch mir ging es am Anfang so. Ich war sehr skeptisch - aber meine mehr als 20 Jahre Arbeit mit zahlreichen Sängern und Musikern - und die Beobachtung vieler Menschen, die nichts von den Atemtypen wissen, bestätigt diese Annahme immer wieder eindrucksvoll.

 

Wenn natürlicher und trainierter Atemrhythmus einander ähnlich sind, kann man den Atemtyp unmittelbar an der Art des Spielens oder Singens erkennen. Aber gerade dann, wenn bereits Probleme bestehen, ist die Berechnung eine sehr große Hilfe. Denn bei vielen professionellen Musikern und Sängern ist der natürliche Atemrhythmus und die ihn ganz natürlich unterstützende Kette von Atemhilfsmuskeln überlagert von einer antrainierten Atemtechnik unter Zuhilfenahme gezielt ausgewählter Atemhilfsmuskeln.

 

Hier kann der berechnete Atemtyp zunächst als Diagnose-Instrument dienen: Welche Parameter sind günstig, welche stören das System, etc. Anschließend zeigen Atem- und Körperübungen, welche Atemräume zum eigenen Atemtyp passen, welche Körperhaltung ihn optimal unterstützen, welche Gelenke wie bewegt werden, und wie rhythmisch-musikalische Impulse den Atem fördern.

 

Freiheit und Lebendigkeit als ziel

Das Gefühl von Freiheit und Lebendigkeit beim Singen oder Spielen eines Instruments ist ein guter Indikator dafür, dass die Technik in allen wichtigen Parametern unserem Atemtyp entspricht. Wir müssen dann nicht mehr an Einzelheiten denken, alles ordnet sich der Musik und dem Ausdruckswillen unter.

werkzeugkiste

  • Körperübungen nach Erich Wilk für den lunaren Atemtyp (aktiver Einatmer, Brustatmer, horizontales Atemgefühl) und den solaren Atemtyp (aktiver Ausatmer, Leibatmer, vertikales Atemgefühl)
  • genaue Kenntnis, welche Körperhaltungen, Gelenkstellungen und Bewegungen sich über Muskelketten auf Atem und Stütze unterstützend oder behindernd für jeden der beiden Atemtypen auswirken
  • Erarbeitung einer Grundhaltung im Sitzen und Stehen - für Musiker am Instrument (Haltung des Instruments) gewährleistet gute Rahmenbedingungen, erleichterte reflektorische Atmung, natürliche Stützkraft durch Aktivierung der richtigen Muskelketten,
  • detaillierte Zungenarbeit unterteilt in Spitze/Unterseite bzw. Zungenränder/Oberseite - wo finde ich Halt, wo Beweglichkeit
  • detaillierte Lippenaktivität gegliedert in Oberlippe/Unterlippe, Mundring/Lippenrot, Mundwinkel/Lippenmitte - Halt und Beweglichkeit
  • basierend auf diesen Erkenntnissen kann die Blastechnik bei Musikern optimiert werden - und bei Sängern und Menschen in Sprechberufen die Artikulation von Vokalen und Konsonanten,
  • analytisches Auge und Ohr: Was wirkt sich befreiend, intensivierend auf den Ton aus? Was sieht stimmig, lebendig und authentisch aus?
  • Erfahrung in der Arbeit mit ganz unterschiedlichen Musikern (Posaune, Querflöte, Blockflöte, Klavier, Geige, Orgel)

 


Angebote

Ich biete Gesangsunterricht, Musiker-Coaching sowie Coaching für Sänger und Sprechberufe an meinem Standort "KlangWerkRaum" in der Unterriedstraße 4, in Riedlingen - sowie Online Unterricht per Skype oder Zoom.

 

Sie können mich gerne für Coachings oder Workshops an einem Ort Ihrer Wahl buchen - Bedingungen auf Anfrage über das Kontaktformular

Musiker Coaching

Dieses Angebot richtet sich an alle InstrumentalmusikerInnen, die sich mit ihrem Instrument oder ihrer Spieltechnik nicht so richtig wohlfühlen und schon länger eine Lösung für verschiedene Probleme beim Spielen suchen (z.B. Verspannungen im Vokal- und Atemtrakt, zu rasche Ermüdung, Probleme mit Atmung und Stütze, Ansatzprobleme, Toninstabilität etc.)

coaching für sänger und sprechberufe

Dieses Angebot richtet sich an SängerInnen (Profis und ambitionierte Laien), die sich mit ihrer derzeitigen Technik nicht wohl fühlen, obwohl die Stimme organisch gesund ist.

 

Außerdem an Menschen in Sprechberufen, die trotz Anwendung gelernter Atem- und Sprechtechniken das Gefühl haben, dass ihre Stimme nicht frei klingt.

 

Und an alle, die sich mehr Leichtigkeit und Lebendigkeit und/oder eine bessere Präsenz und Überzeugungskraft beim Singen/Sprechen wünschen.

Gesangsunterricht

Dieses Angebot richtet sich an alle Erwachsenen, gerne auch 50++, die

 

eine gesunde, natürliche Basis Stimmtechnik lernen möchten,

die gerne einen längeren Atem hätten,

die ihr stimmliches Pozenzial ausloten oder einschätzen lassen möchten,

die gerne singen würden, sich aber nicht trauen,

die früher gut singen konnten, aber den Zugang zu ihrer Stimme dudrch das Älterwerden verloren haben,

sich beim Singen weniger anstrengen möchten,

die lernen möchten, im Chor besser stimmlich mitzuhalten,

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